DER HAUPTSCHULABSCHLUSS NAHT – DOCH WIE WEITER?

Schreiner, Bäcker, Friseur, KFZ, …“, rufen die Schülerinnen und Schüler zweier AVdual-Klassen der Referentin der Handwerkskammer Lioba Kemper entgegen. Das sind die Handwerksberufe, die sie alle schon kennen. Doch die Vielfalt der Handwerksberufe ist weitaus größer, sodass es sich lohnt, über eine Ausbildung in diesem Bereich nachzudenken. Gut also, dass an der Hans-Freudenberg-Schule am Freitag, 21. Februar, eine Informationsveranstaltung der Handwerkskammer für die Zielgruppe der Geflüchteten stattfand.

Als Schüler mit Migrationshintergrund gibt es mehrere Hürden auf dem Weg zu einer erfolgreichen Ausbildung. Zum einen können viele Betriebe das im Lebenslauf angegebene Sprachniveau nicht einordnen oder haben Sorgen vor dem Papierkrieg, der die Aufenthaltsgenehmigung regelt. Zum anderen wird für die Berufsschule ein Sprachniveau von B1, besser B2, vorausgesetzt und es wird ein umfangreicher Wortschatz mit vielen Fachbegriffen benötigt.

Damit die Betriebe die Schüler kennen lernen können, empfahl Kemper, Praktika bei den potenziellen Arbeitgebern zu machen. Diese helfen auch, sich beruflich zu orientieren und Arbeitszeugnisse zu sammeln.
Auf die Frage eines Schülers, was er tun könne, wenn er keine Antwort auf seine Praktikumsanfragen bekommt, riet sie, gerade in kleineren Unternehmen persönlich vorbeizugehen, um einen ersten Eindruck der Deutschkenntnisse zu hinterlassen.

Gegen Ende der Veranstaltung gab Kemper den Unentschlossenen verschiedene Hilfestellungen, wie man sich für einen Beruf entscheiden kann.
Zudem lud die Referentin die Schülerinnen und Schüler zu einem persönlichen Gespräch ein, bei dem ein individueller Plan erstellt wird, wie es weitergehen kann. Die Handwerkskammer unterstützt u.a. im persönlichen Gespräch bei der Suche nach Praktikums-, EQ- und Ausbildungsplatz, checkt die Bewerbungsunterlagen und betreut die Azubis auch noch während der Ausbildung. „Wir freuen uns alle sehr, dass unsere Schülerinnen und Schüler auch in diesem Schuljahr diese tolle Unterstützung bekommen haben“, so die Lehrkraft Jasmin Bund.